Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
In Ludwigshafen am Rhein sitzt die „Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“, das größte Sinfonieorchester in Rheinland-Pfalz. 88 Musikerinnen und Musiker geben jede Saison rund 90 Konzerte, vor allem zwischen Mainz, Karlsruhe, Zweibrücken und Heidelberg sowie auf Konzertreisen in ganz Europa, China, Nord- und Südamerika. Chefdirigent ist seit der Saison 2009/2010 Karl-Heinz Steffens.
Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg wurde in Landau in der Pfalz das „Landes-Sinfonie-Orchester für Pfalz und Saarland“ von einem Zusammenschluss aus Vertretern einiger pfälzischer Städte, Musikvereinen und privaten Mäzenen gegründet. 1923 kam das Orchester aufgrund der Inflation in Deutschland in ernste, finanzielle Schwierigkeiten. Es wurde saniert, in eine GmbH umgewandelt und in „Pfalzorchester“ umbenannt. Dessen Sitz war nun in Ludwigshafen. In Folge der Umstrukturierung kam es zu einigen künstlerischen Erfolgen. Berühmte Geiger wie Adolf Busch und Georg Kulenkampff oder Dirigenten wie Hermann Abendroth und Richard Strauss kamen nach Ludwigshafen, um im und mit dem Orchester zu spielen.
1933 wurde das Orchester in „Saarpfalzorchester“ umbenannt. Von 1941 bis zur Schließung 1944 hieß es „Landessymphonieorchester Westmark“.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand das Orchester erneut zusammen. Ab 1967 trug es den Namen „Philharmonisches Orchester der Pfalz“. Der Orchesterverein wurde 1974 vom Land Rheinland-Pfalz als Träger abgelöst. Dadurch änderte sich der Orchestername erneut, diesmal zu „Pfälzische Philharmonie, Staatsorchester Rheinland-Pfalz“.
Auf Christoph Stepp folgte in der Saison 1978/1979 Christoph Eschenbach als künstlerischer Leiter des nun unter dem Namen „Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“ fungierenden Orchesters.
Christoph Eschenbach knüpfte enge Kontakte zu Künstlern von Weltruf. Ab 1983 machte Dirigent Leif Segerstam mit konzertanten Aufführungen von Opern von sich reden. In Ludwigshafen gibt es keine eigene Spielstätte für Opern. Eschenbach führte das Orchester außerdem auf Gastspiele ins heutige Russland und nach England.
1985 konnte die Staatsphilharmonie ihr neues Zuhause beziehen, die Philharmonie in Ludwigshafen am Rhein.
Bernhard Klee wurde 1992 Orchesterchef. Er setzte sich stark dafür ein, Werke der Neuen Musik ins Programm aufzunehmen. Nach 1997 setzte Theodor Guschlbauer als „Pfälzischer Generalmusikdirektor“ auf musikalische Vielseitigkeit, die dem Orchester auch international Anerkennung brachte.
Am 1. Januar 1998 wurde die Staatsphilharmonie in einen Landesbetrieb umgewandelt.
Auf Theodor Guschlbauer folgte 2002/2003 Ari Rasilainen als neuer Chefdirigent.
Seit dem 1. Januar 2007 trägt das Orchester die Bezeichnung „Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“.
Sein ersten Auftritt als Generalmusikdirektor hatte Karl-Heinz Steffens am 14. September 2009 anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Staatsphilharmonie in der Jugendstil-Festhalle Landau.
International bekannte Solisten, wie z.B. Anne-Sophie Mutter, Gidon Kremer, Hermann Prey und Dietrich Fischer-Dieskau haben bereits mit dem Orchester zusammengearbeitet. Michael Sanderling, Alejo Pérez, Ariane Matiakh und Domingo Hindoyan haben ihr Debüt am Pult der Staatsphilharmonie gegeben.
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz spielte im Juni 2009 die Musik zum Film „Die Päpstin“ von Sönke Wortmann ein. Dies ist nur ein Beispiel der intensiven Beschäftigung des Orchesters mit Filmmusik und dem Stummfilm. Diese geht auf die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Frank Strobel und die Gründung der Europäischen Filmphilharmonie zurück. Die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz genießt mittlerweile den Ruf, eines der international führenden Orchester für Filmmusik zu sein.
Das Orchester gibt regelmäßig Kinder- und Jugendkonzerte sowie spezielle Konzerte für Schwangere, stillende Mütter und Krabbelkonzerte für Kleinkinder.