Prinzregententheater München

Das Prinzregententheater in München war ursprünglich als Festspielhaus für Wagneropern gedacht. Heute bietet es sehr viel mehr, als nur das.

Das Prinzregententheater ist Spielstätte der Bayerischen Theaterakademie August Everding, der Bayerischen Staatsoper und des Staatstheaters am Gärtnerplatz. So finden im Theater Lesungen, Konzerte und große Opern statt.

Schon König Ludwig II. hatte die Idee für ein Wagnerisches Festspielhaus. Jedoch kam der von ihm und Richard Wagner geplante Monumentalbau am Isarhochufer nie zustande. Erst 36 Jahre später, 1899, wurde die Prinzregenten-Theater GmbH gegründet, um im Münchener Osten ein Opernhaus zu errichten. Das Startkapital betrug 800.000 Mark.

Der Architekt Max Littmann orientierte sich bei seinen Entwürfen sehr am Bayreuther-Festspielhaus, ohne es Eins-zu-eins kopieren zu wollen. Zur Eröffnung wurde Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ inszeniert.

Im Krieg von Bomben weitgehend verschont geblieben, beherbergte das Prinzregententheater von 1944 bis 1963 die Bayerische Staatsoper. Hans Knappertsbusch, Sir Georg Solti, Astrid Varnay, Erika Köth und Hans Hotter feierten hier ihre Auftritte. 1950 erfolgte die Wiederaufnahme der Münchner Opernfestspiele.

Nachdem 1963 das Nationaltheater jedoch wieder aufgebaut worden war, sollte das Prinzregententheater ein jähes Ende ereilen. Es wurde wegen Baufälligkeit geschlossen.

Abermals fanden sich Bürger zusammen, die sich für ihr Prinzregententheater einsetzten. 1964 wurde die Initiative der „Bürgerschaftlichen Vereinigung Münchner helft dem Prinzregententheater“ gegründet.

Gertrud Proebst, Tochter des Architekten Max Littmann, spendete unter zwei Bedingungen der Vereinigung einen Betrag in Höhe von 2,6 Mio. Mark. Nämlich sollte das Geld für die Wiederinstandsetzung des Prinzregententheaters genutzt und die Bauarbeiten vor dem 24. Juni 1983 begonnen werden.

Eine vollständige Renovation des kompletten Baus war jedoch nicht zu finanzieren. So konzentrierte man sich auf die Erneuerung der Nebenräume, des Foyers, des Zuschauerraumes und der Spielfläche. Auch Dank zahlreicher privater Spenden konnte am 9. Januar 1988 das Prinzregententheater in der sogenannten „kleinen Lösung“ feierlich wiedereröffnet werden.

Sieben Jahre später begannen abermals Bauarbeiten für eine vollständige Wiederherstellung des Prinzregententheaters. Nach nur einem Jahr Bauzeit, am 10. November 1996, wurde Tristan und Isolde aufgeführt. Nun hatte das Prinzregententheater seine ursprüngliche Form und Funktion von 1901 wieder. Außerdem beheimatet es seitdem das Akademie-Theater, eine Ausbildungsstätte für den künstlerischen Nachwuchs.

So bilden heute sowohl Opern der Bayerischen Theaterakademie, Produktionen des Bayerischen Staatsballetts, des Staatstheaters am Gärtnerplatz sowie der Bayerischen Staatsoper das abwechslungsreiche Programm. Aber auch Vorstellungen des Akademietheaters, mit neuen und frischen Inszenierungen.

Zudem werden jährlich der Bayerischer Filmpreis und der Bayerischer Fernsehpreis im Großen Saal vergeben.

Der Zuschauerraum hat 1029 Plätze im Parkett und sechs Logen mit jeweils neun Sitzplätzen. Auf allen Plätzen herrscht ein ausgezeichnete Akustik, sowie freie Sicht auf die Vorbühne und Bühne. Auch deswegen trägt das Prinzregententheater den Beinamen „die demokratische Oper“. Nach wie vor wird das Prinzregententheater von den Münchnern innig geliebt und bleibt einer der beliebtesten Konzertsäle der Stadt.