Mittelsächsisches Theater

Aus dem Zusammenschluss der traditionsreichen Stadttheater Freiberg und Döbeln entstand 1993 das Mittelsächsische Theater. Unter dem Dach der Mittelsächsischen Theater und Philharmonie gGmbH haben es sich die Ensembles zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung der Region Mittelsachsen gemeinsam mit anspruchsvollen Konzerten und Theateraufführungen zu versorgen. Die jährlich etwa 600 Darbietungen im Bereich Schauspiel, Musiktheater und Musical finden überwiegend in den Haupthäusern der Städte Döbeln und Freiberg statt. Weitere Spielorte sind die Nikolaikirche und der Schlosshof Freiberg. Auch die 2007 neu errichtete Seebühne Kriebstein wird von den Musikern und Schauspielern des Mittelsächsischen Theaters für ihre Inszenierungen genutzt. Die einzige Seebühne Sachsens bietet Platz für mehr als 1200 Besucher und präsentiert von Frühjahr bis Herbst ein abwechslungsreiches Kulturprogramm unter freiem Himmel. Zum zweiten Mal in Folge ist das Mittelsächsische Theater hier in der Saison 2013 mit der Operette Zum Weißen Rössl vertreten.

Schauspiel und symphonische Konzerte in einzigartigem Ambiente werden dem Theaterpublikum auch in den Räumlichkeiten des Freiberger Theaters geboten. Der Zuschauerraum mit 315 Sitzplätzen besticht durch prachtvolle Architektur und intime Atmosphäre. Erbaut wurde das Gebäude bereits 1623. Ein Privatmann gestaltete das Haus Mitte des 18. Jahrhunderts zu einem Theater um. Da die Bühne jedoch nicht die erwarteten wirtschaftlichen Erfolge erzielte, trat er sie 1791 an die Stadt Freiberg ab. Im Verlauf seiner über 200-jährigen Geschichte wurde das Gebäude mehrfach renoviert und auf umliegende Gebäude ausgedehnt. Nach wie vor finden die Aufführungen jedoch im historischen Originalgebäude am Buttermarkt statt. Die Freiberger Bühne gilt damit als das älteste noch betriebene Stadttheater der Welt. In der Spielzeit 2010/11 besuchten rund 90.000 Zuschauer die Vorstellungen des Theaters. Mehr als 170 Beschäftigte sorgen dabei für einen reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs. Neben Schauspielern, Sängern und Chormitgliedern stellt das Orchester der Mittelsächsischen Philharmonie mit seinen 45 Mitgliedern den größten Teil des Ensembles.

Auch das 1872 eröffnete Döbelner Theater besitzt eine lange Tradition. Seit seiner Gründung erlebte das Haus mehrere schwere Krisen, die es aber erfolgreich zu überwinden wusste. Im Jahr 1911 wurde das Gebäude durch einen Theaterbrand stark beschädigt. Die Betreiber machten das Beste daraus und nutzten den Wiederaufbau für bauliche Erweiterungen und technische Erneuerungen. Ein Jahr nach dem Brand feierte das Theater feierlich seine Wiedereröffnung. Zu Beginn der 1990er Jahre musste das Theater aufgrund finanzieller Engpässe vorläufig geschlossen werden. Durch die Fusion mit der Freiberger Bühne konnte der Fortbestand jedoch gesichert und der Spielbetrieb nach wenigen Monaten wieder aufgenommen werden. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im Jahr 2011 führten in der Spielzeit 2012/13 zu einem merklichen Anstieg der Besucherzahlen. Im Juni 2013 erlebte das Haus erneut einen schweren Schlag. Bei der Überflutung der Innenstadt wurden Teile des Gebäudes stark beschädigt. Bis zur Eröffnung der Spielzeit 2013/14 sollen die Schäden aber vollständig behoben sein.

Mit dem Verein Jugendtheater Döbeln e.V. widmet sich das Mittelsächsische Theater auch der Nachwuchsförderung in der Region. Auf der Döbelner Bühne erhalten Theaterfans zwischen 14 und 28 Jahren die Möglichkeit, eigene Stücke zu inszenieren. Darüber hinaus bietet der Verein seinen derzeit 20 Mitgliedern eine Grundausbildung in Gesang, Schauspiel, Tanz und Klavier. 2006 wurde die Produktion Wende dein Gesicht zur Sonne mit dem 3. Sächsischen Demokratiepreis ausgezeichnet.