Deutsche Oper Berlin

Mit ihren 1859 Sitzplätzen ist die Deutsche Oper in der Bismarckstraße nicht nur das größte Opernhaus Berlins, sondern nach dem Festspielhaus Baden-Baden auch das zweitgrößte der gesamten Bundesrepublik. In den einhundert Jahren ihres Bestehens überdauerte die Oper zahlreiche politische und gesellschaftliche Umbrüche und sorgte dabei bis weit über die Grenzen Berlins hinaus für innovative Impulse im Bereich der klassischen Musik.

1912 eröffnete mit dem Deutschen Opernhaus die erste Berliner „Bürgeroper“. Nach dem Wunsch ihrer Gründer sollte die Einrichtung dabei einen künstlerischen Gegenentwurf zur repräsentativen Hofoper Unter den Linden darstellen. Tatsächlich erfreute sich das neue Haus beim Publikum großer Beliebtheit und wuchs schnell zu einer der bedeutsamsten kulturellen Einrichtungen Berlins heran. Anfang der 1920er Jahre geriet das Haus im Zuge der Wirtschaftskrise jedoch trotz seines erfolgreichen Starts zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. 1925 wurde das Opernhaus von der Stadt Berlin übernommen und in „Städtische Oper“ umbenannt. Das einschlägige Repertoire wurde durch eher unbekannte Werke des 19. Jahrhunderts sowie viel diskutierte Neuheiten ergänzt, die Intendanz verpflichtete große Regisseure und Dirigenten wie Gustaf Gründgens und Fritz Busch. Bald war das Haus aus der Berliner Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich die künstlerische und politische Ausrichtung des Hauses gravierend. Seit 1934 unterstand die Institution dem Propagandaministerium von Joseph Goebbels. Demonstrativ nannte man das Musiktheater jetzt wieder „Deutsches Opernhaus“. Unter diesem Namen wurde es, mit einer nachträglich eingebauten Führerloge, zur Repräsentationsbühne der Nationalsozialisten. Am 23. November 1943 wurde das Haus durch Bomben zu großen Teilen zerstört.

Bereits kurz nach Kriegsende begann man, das Opernhaus provisorisch wieder herzurichten. Dirigenten und Musiker wie Ferenc Frisay, Ernst Haeflinger, Josef Greindl oder Elisabeth Grümmer verhalfen der Oper in der Nachkriegszeit zu neuer künstlerischer Bedeutung. Anfang der 1960er Jahre wurde der Architekt Fritz Bornemann mit dem Wiederaufbau des Gebäudes beauftragt.

Mit einer 70m langen und 12m hohen fensterlosen Außenfassade entwarf Bornemann eine Gebäudefront von geradezu monumentalem Charakter. Im Foyer hingegen setzte er mit gläsernen Seitenwänden, schwarzen Böden und frei stehenden Treppen auf schlichte Eleganz. Um die Aufmerksamkeit des Publikums nicht von der Aufführung abzulenken, entschied sich Bornemann für eine bewusst nüchterne Gestaltung des Zuschauerraums. Die klassische Hufeisenform ersetzte der Architekt durch eine nur leichte Krümmung des Raums, die von jedem Platz aus freie Sicht auf das Bühnengeschehen ermöglicht.

Am 24. September 1961 eröffnete das neu gestaltete und in „Deutsche Oper Berlin“ umbenannte Opernhaus mit einer Aufführung von Mozarts Don Giovanni. Da die Staatsoper Unter den Linden und die Komische Oper nach dem Bau der Mauer im abgeschotteten Ostteil Berlins lagen, wurde die Deutsche Oper zur alleinigen Repräsentantin des Westberliner Musiktheaters.

Heute sind es insbesondere die großen Komponisten des 19. Jahrhunderts, denen sich die Deutsche Oper verpflichtet fühlt. Neben Richard Strauss und Giacomo Puccini kommt dabei vor allem dem Werk Richard Wagners eine wichtige Bedeutung zu. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicalds hat sich das Orchester in den letzten Jahren zunehmend auch der Neuinterpretation der Werke anderer europäischer Komponisten wie etwa Debussy und Berlioz verschrieben. Mit einem Kinderchor und dem hauseigenen Kinderballett besitzt die Deutsche Oper gleich zwei etablierte Programme zur Nachwuchsförderung. 

Adresse: 
Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10627 Berlin
Deutschland
Telefon: +49 (30) 343 84 01
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