Nationaltheater Mannheim
Das älteste kommunale Theater der Welt, gegründet im 18. Jahrhundert durch Kurfürst Carl Theodor, wurde bereits 1839 der städtischen Verwaltung unterstellt. Durch die Reformation der Hofkapelle, die der gesonderten Förderung der schönen Künste durch den Kurfürsten zu verdanken ist, wurde sie schon früh zu einem Elite-Ensemble von internationalem Rang. Es war wiederum der Kurfürst, der die Entwicklung eines besonderen Musikstils begünstigte. Dieser neue Intrumentalstil prägte die europäische Klassik maßgebend und ging als ?Mannheimer Schule? in die Musikgeschichte ein. Die Stärkung der deutschen Oper, gegenüber der bis dahin dominierenden Italienischen wurde durch die Mannheimer engagiert begleitet.
Die hervorragenden musikalischen Bedingungen, die u.a. Mozart für seine Kompositionen nutzte, erwiesen sich auch als günstig für das Mannheimer Hof-Ballett. Auf dem Gebiet des dramatischen Handlungsballetts wurde das Ensemble unter dem Haus-Choreographen Sebastian Scio zu einer der führenden Compagnien im 18. Jahrhundert.
Ein Meilenstein in der Sparte Schauspiel war die Uraufführung der ?Räuber? 1782, des damals noch jungen Schiller.
Mit der Einrichtung der Studiobühne 1972 fand das Mannheimer Schauspiel endlich einen passenden Ort für zeitgenössische Dramatik und Experimentelles.
Das Musiktheater pflegt bis heute eine lange Wagner-Tradition und darüber hinaus ein Repertoire, das den Werken Mozarts einen wesentlichen Rang einräumt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Mannheimer Oper im neuen Gebäude am Goetheplatz zu einem der größten Repertoiretheater in Europa.
Mit ?Schnawwl? gründete sich in Mannheim ein eigenständiges Kinder- und Jugendtheater, mit eigener Spielstätte in der Alten Feuerwache.
Im vergangenen Jahr besuchten mehrr als 300 000 Zuschauer die etwa 1000 Vorstellungen, die das Nationaltheater anbot. Über 45 Premieren standen in den Sparten, Ballett, Opern, Schauspiel und Jugendtheater auf dem Spielplan.