Sinfonieorchester Münster
Das Sinfonieorchester Münster ist in der Stadt des Westfälischen Friedensschlusses von 1648 zu Hause. Auch der renommierte Friedenspreis wird alle zwei Jahre in der Universitätsstadt verliehen. Im Zeichen dieser Tradition des Strebens nach Frieden versteht das Sinfonieorchester auch sein Gründungsdatum vom 15. September 1919, ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges, als Symbol der friedensschöpfenden Kraft der Musik und als Auftrag.
Die Gründung des Orchesters war ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung der Musikkultur in der Stadt und der gesamten Region Münsterland. Der erste Generalmusikdirektor, der Dirigent, Komponist und Musikwissenschaftler Fritz Volbach, führte das Orchester schnell zu einem großen Bekanntheitsgrad. Schon ab 1918 lehrte er an der Universität Münster als Musikwissenschaftler. Bis 1925 sollte Fritz Volbach Musikdirektor und Leiter des Musikvereins der Stadt bleiben.
Bereits drei Jahre nach seiner Gründung konnte das Orchester Hans Pfitzner, einen der führenden deutschen Komponisten der damaligen Zeit, als Gastdirigenten verpflichten.
Als Konzerthaus diente ab 1920 die neu erbaute Stadthalle. Ein weiterer wichtiger Spielort wurde die 1926 errichtete Halle Münsterland. Insbesondere diente sie für große Opern- und Choraufführungen. 1924 dirigierte Richard Strauss seine Tondichtung „Ein Heldenleben“ in der Halle Münsterland.
Hans Rosbaud leitete als neuer Generalmusikdirektor das Sinfonieorchester Münster von 1937 bis 1941. Er führte das Orchester auf ein besonders hohes Leistungsniveau und steigerte dessen Bekanntheitsgrad.
Im Jahr 1954 wurde in Münster der Grundstein für den ersten Theaterneubau nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gelegt. Ein weiterer Ausdruck der Wertschätzung und dem Gefühl der Verpflichtung der Stadt Münster gegenüber der Musik und Kultur. Ab 1956 führte das Orchester die Konzerte im neuen Stadttheater auf. Die Leitung übernahm zunächst Heinz Dressel, auf den später Robert Wagner folgen sollte. Auf eine Einladung hin kam 1955/56 der berühmte Paul Hindemith nach Münster und dirigierte ein Konzert, bestehend aus seinen eigenen Werken der Moderne.
Seit Sommer 2007 ist der Römer Fabrizio Ventura der Generalmusikdirektor der Städtischen Bühnen Münster. Als Gastdirigent leitete Fabrizio Ventura schon so renommierte Orchester wie z.b. das Bayerische Staatsorchester München, das MDR-Sinfonieorchester Leipzig, das Residentie Orkest Den Haag, das European Community Youth Orchestra und viele weiter mehr. Außerdem betreute er zahlreiche internationale Opernproduktionen an den Königlichen Opernhäusern von Stockholm, Kopenhagen, Oslo,. Wien, Prag, Rom, Nizza sowie Sydney waren weitere Stationen seines Schaffens.
Das Sinfonieorchester Münster gibt jedes Jahr zahlreiche Sinfoniekonzerte, Sonderkonzerte, Rathauskonzerte sowie Konzerte im Erbdrostenhof. Es engagiert sich auch intensiv der Jugendarbeit, im Rahmen der Kinderkonzerte und mit dem speziellen Programm „Auf die Ohren!“. Diese erfolgreiche Reihe bietet Kindern ab fünf Jahren zusammen mit ihren Eltern und Großeltern die Möglichkeit, die Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters Münster und deren Instrumente ganz aus der Nähe zu erleben und kennenzulernen. Verschiedene Klangexperimente laden zum Mitmachen ein. Im Zentrum steht dabei natürlich die Musik, die speziell für Jugendliche und Einsteiger im Großen Haus in Münster konzertiert wird.