Düsseldorfer Symphoniker

Gut 725 Jahre nach ihrer Gründung hat sich die Stadt Düsseldorf zu einem der einflussreichsten Zentren der deutschen Klassik- und Theaterlandschaft entwickelt. Heute prägen vor allem die Oper am Rhein und die Düsseldorfer Tonhalle den kulturellen Charakter der Region. Mit seinen herausragenden Operninszenierungen und sinfonischen Konzerten pflegt die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens dabei eine lange Tradition, die bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht.

Seit gut 150 Jahren sind die Düsseldorfer Symphoniker fester Bestandteil des musikalischen Lebens in der rheinischen Metropole. Der Klangkörper zählt zu den ältesten Orchestern Deutschlands. Hervorgegangen ist er aus dem 1818 gegründeten Städtischen Musikverein zu Düsseldorf. Prominente Mitglieder des Vereins waren unter anderem Robert Schuman und Felix Mendelssohn Bartholdy. Als offizielle Geburtsstunde der Düsseldorfer Symphoniker gilt das Jahr 1864. Das Ensemble umfasste bei seiner Gründung 34 fest angestellte Musiker und galt in der damaligen Musiklandschaft als Ausnahmeerscheinung. Nach Aachen war Düsseldorf die erst zweite Stadt, die zu diesem Zeitpunkt ein eigenes Orchester unterhielt. In den folgenden Jahrzehnten baute das Orchester seine musikalische Vorreiterrolle weiter aus.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts standen renommierte Solisten wie Edwin Fischer und Vladimir Horowitz mit dem Ensemble auf der Bühne, aber auch weltberühmte Dirigenten wie Jascha Horenstein und Richard Strauss gaben sich die Ehre. In der Zeit des Nationalsozialismus übernahm der Klangkörper die Rolle des linientreuen Reichsorchesters. Dieses wenig rühmliche Kapitel in seiner eigenen Biografie will das Ensemble in der Spielzeit 2014 mit einer Reihe zum Thema Musik des Totalitarismus aufarbeiten.

Im Schumannjahr 2010 stand das Düsseldorfer Programm ganz im Zeichen des deutschen Romantikers. Gemeinsam mit zahlreichen Gästen, unter anderem etwa Daniel Barenboim, Frank Peter Zimmermann und Christoph Eschenbach, brachte das Sinfonie Orchester Düsseldorf das Gesamtwerk des Komponisten zur Aufführung. 2011 konzentrierte sich das Ensemble auf die Vokalsinfonien Gustav Mahlers.

Eng verbunden ist das Ensemble dem Musiktheater. Mehr als 200 Opernaufführungen begleitet das Orchester jährlich in der Deutschen Oper im Rhein. Musikalische Heimat der 130 Symphoniker ist jedoch die Düsseldorfer Tonhalle. 42 Sinfoniekonzerte gibt der Klangkörper hier pro Saison. Das ehemalige Planetarium wird seit den 1970er Jahren als Konzertsaal genutzt. Neben der herausragenden Akustik ist es vor allem das außergewöhnliche Beleuchtungskonzept, das den Räumlichkeiten in der Altstadt ihre einzigartige Atmosphäre verleiht. Mehr als 300.000 Musikliebhaber besuchen jedes Jahr die rund 450 Veranstaltungen des Konzerthauses. Der große Saal bietet dabei Platz für 1854 Zuschauer, weitere 300 Sitzplätze befinden sich im kleineren Kammermusiksaal.

Sehr engagiert zeigt sich die Düsseldorfer Institution auf dem Gebiet der Nachwuchsförderung. So ist die Tonhalle seit dem Jahr 2007 als erstes deutsches Konzerthaus im Besitz eines eigenen Jugend-Sinfonie-Orchesters. Die 70 jungen Talente im Alter 15 bis 25 Jahren erarbeiten unter professioneller Anleitung jährlich zwei bis drei Konzertprogramme. Ebenfalls im Jahr 2007 gründete sich auch die Düsseldorfer Orchesterakademie. 15 angehende Profimusiker erhalten hier jeweils zwei Jahre lang die Gelegenheit, gemeinsam mit dem Klangkörper zu musizieren. Ein absolutes Highlight im jungen Programm der Düsseldorfer Symphoniker ist die Reihe 3-2-1 Ignition, die immer wieder für musikalische Überraschungen sorgt. In Genre übergreifenden Konzerten trifft hier Elektronik auf Klassik, begegnen sich Turntables und Tschaikowsky.