Duisburger Philharmoniker

Seit über 130 Jahren bereichern die Duisburger Philharmoniker als Opern- und Konzertorchester die musikalische Landschaft der Rhein-Ruhr-Region. Mit seinen 93 Mitgliedern zählt der traditionsreiche Klangkörper nicht nur zu den größten, sondern auch den angesehensten Orchestern Deutschlands. Gegründet wurde er im Jahr 1877 als Städtisches Orchester. Einen ersten Höhepunkt in der Geschichte der Philharmoniker stellte nach der Jahrhundertwende die deutsche Erstaufführung von Anton Bruckners neunter Sinfonie dar. Mithilfe zahlreicher prominenter Gastdirigenten konnte das Ensemble seinen Bekanntheitsgrad in den nächsten Jahren stetig weiter steigern. Neben Max Reger und Paul Hindemith standen auch Carl Schuricht und Richard Strauss in Duisburg am Pult.

Spielstätte des Orchesters war bis zum Zweiten Weltkrieg die 1887 eröffnete Tonhalle. Im September 1942 wurde das historische Gebäude durch Bomben vollständig zerstört. Erst zwanzig Jahre später erhielt das Orchester mit der Mercatorhalle eine neue Heimat. Etwa vierzig Jahre lang diente der funktionelle Gebäudekomplex den Philharmonikern als Konzertsaal, bis er im Jahr 2005 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Im Frühling 2007 schließlich konnte das Symphonie Orchester Duisburg die neue Mercatorhalle im City Palais beziehen. Aus Brandschutzgründen mussten die Räumlichkeiten im August 2012 vorübergehend geschlossen werden. Bis zur Wiedereröffnung im Jahr 2014 nutzt das Orchester das Theater am Marientor als Ausweichspielstätte. Darüber hinaus ist das Ensemble regelmäßig im Konzert-Theater Coesfeld, dem Lehmbruck-Museum und der Rheinhausen-Halle zu Gast. Als Opernorchester treten die Philharmoniker im Theater Duisburg in Erscheinung.

Nachhaltig geprägt wurde das künstlerische Profil des Orchesters vor allem von John Darlington, der von 2002 bis 2011 den Posten des Generalmusikdirektors bekleidete. Seine Nachfolge trat in der Spielzeit 2012/13 der Konzert- und Operndirigent Giordano Bellincampi an. Das vielseitige Repertoire des Klangkörpers reicht von Werken des Barock über Klassik und Romantik bis hin zur Moderne. Einen Schwerpunkt im Spielplan des Orchesters stellt dabei seit je her die zeitgenössische Musik dar. Viel Anerkennung brachten dem Klangkörper hier in den letzten Jahren vor allem die deutsche Erstaufführung von Tan Duns Heaven – Earth – Mankind und die Uraufführung von Maruicio Kagels Broken Chords ein.

Weltberühmte Solisten wie Anna Netrebko, Neil Shicoff, Frank Peter Zimmermann, Daniel Hope und Sol Gabetta arbeiteten in den letzten Jahren mit dem Orchester zusammen. Im Jahr 2011 waren die Philharmoniker mit Richard Wagners Tristan und Isolde zu Gast bei der Ruhrtriennale. Die von Kirill Petrenko dirigierte Inszenierung begeisterte die Kritiker und machte das Ensemble weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt. Eine internationale Fangemeinde erspielte sich das Orchester durch seine zahlreichen Gastspielreisen. Neben Auftritten in Großbritannien, Griechenland, Russland und der Schweiz tourten die Philharmoniker in jüngster Vergangenheit auch durch China, Polen und Litauen.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts bemühen sich die Musiker erfolgreich um die Erschließung neuer Zielgruppen. Mit den beliebten Open Air Konzerten etwa gelingt es den Philharmonikern regelmäßig, die Aufmerksamkeit einer bereiteren Öffentlichkeit zu gewinnen. Auch das junge Publikum liegt dem Orchester besonders am Herzen. So entwickelte das Ensemble 2004 mit dem Projekt klasse.klassik ein eigenes konzertpädagogisches Programm, das Kinder und Jugendliche über altersgerechte Veranstaltungen und Workshops mit der faszinierenden Welt der klassischen Musik bekannt macht.