Dresdner Philharmonie

Die traditionsreiche Dresdner Philharmonie zählt zu den bedeutendsten Konzertorchestern der Bundesrepublik. Mit seinem anspruchsvollen und vielseitigen Konzertprogramm nimmt der Klangkörper eine herausragende Stellung in der Musik- und Kulturlandschaft Sachsens ein.

Gegründet wurde die Philharmonie als Gewerbehausorchester im Jahr 1870. Der Name des Ensembles leitete sich ab vom Gewerbehaussaal, der ersten Spielstätte des Orchesters. 1915 wurde der Klangkörper in Dresdner Philharmonisches Orchester umbenannt. Zahlreiche berühmte Solisten und Dirigenten, darunter auch viele Stars der internationalen Klassikszene, standen in den letzten 140 Jahren gemeinsam mit dem Orchester auf der Bühne. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten so etwa Richard Strauss, Johannes Brahms, Antonín Dvořák und Peter Tschaikowsky ihre eigenen Werke mit den Philharmonikern auf. In jüngster Vergangenheit sorgten Simone Young, Anne-Sophie Mutter und Daniel Müller-Schott für Begeisterung beim Dresdner Publikum.

Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat sich das Orchester eine treue Stammhörerschaft erspielt. Mehr als 10.000 Klassikfans haben die Konzerte der Philharmonie abonniert. Seit Ende der 1960er Jahre nutzte das Orchester für seine Konzerte vor allem den Kulturpalast in der ehemaligen Altstadt. Im Jahr 2008 beschloss der Dresdner Stadtrat, die akustisch unbefriedigende Mehrzweckhalle in ein modernes Konzerthaus umzuwandeln. Voraussichtlich im Jahr 2014 soll der neue Saal eröffnet werden. Seit Beginn der Bauarbeiten im Sommer 2012 befinden sich die Proben- und Verwaltungsräume des Ensembles im Dresdner Waldschlösschen. Die Sinfonie- und Kammerkonzerte werden in einer Reihe von wechselnden Spielstätten zur Aufführung gebracht. Einen Großteil ihrer Konzerte geben die Philharmoniker im Albertinum. Der Lichthof des Museums bietet nicht nur eine ausgezeichnete Akustik, sondern besticht auch durch eine einzigartige Atmosphäre. Regelmäßig tritt das Orchester auch im Schauspielhaus, dem Hygiene-Museum und auf Schloss Albrechtsberg auf. Zu besonderen Anlässen ist der Klangkörper auch in der Frauenkirche und der Kreuzkirche zu Gast.

Das Repertoire des Sinfonie Orchesters Dresden reicht von Brahms bis Schumann und umfasst zentrale Werke der Klassik und Romantik. Einen Schwerpunkt legt das Orchester mit seinem Programm jedoch vor allem auch auf zeitgenössische Kompositionen. Neben Rodion Schtschedrin und Michael Nyman standen so etwa Gija Kancheli und Sofia Gubaidulina bereits in den Diensten der Philharmonie.

Für die Spielzeit 2013/14 verpflichtete das Orchester die Geigerin Julia Fischer als Artist in Residence. Zum Chefdirigenten wählte das Orchester im Jahr 2010 Michael Sanderling. Das Amt des 1. Gastdirigenten bekleidet seit der Spielzeit 2010/11 Markus Poschner.

Mit der Cappella Sagittariana, dem Carus Ensemble, dem Ensemble Mediterrain und dem Philharmonischen Kammerorchester ist die Philharmonie im Besitz von vier eigenständigen Kammerensembles. Die Formationen knüpfen mit eigenen Konzertreihen an die langjährige Kammermusiktradition des Orchesters an, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. 

Auf ihren zahlreiche Gastspielreisen haben sich die Musiker auch im Ausland einen hervorragenden Ruf erspielt. Mehrere Tourneen führten das Ensemble durch ganz Europa, nach Asien und Nord- und Südamerika. In der Spielzeit 2011/12 folgten die Philharmoniker Einladungen nach China, Macao, Hongkong, Korea, Spanien und Dänemark.

In ihrer Heimatregion tritt die Philharmonie als Mitglied des KlangNetz Dresden seit einigen Jahren verstärkt auch als Botschafter der Gegenwartsmusik in Erscheinung. Der aus mehreren Ensembles und Institutionen bestehende Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, der zeitgenössischen Musik mithilfe von Diskussionsabenden, Symposien und Konzerten zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit zu verhelfen.