Neuer Leitfaden für Ausbildung an deutschen Musikhochschulen

Der Deutsche Bühnenverein, dem knapp 100 Opern- und Sinfonieorchester sowie 10 Rundfunkorchester angehören und die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, die 24 selbstständige staatliche Hochschulen für Musik und Theater vertritt, wollen die Ausbildung an Hochschulen modernisieren. Die Absolventen seinen unzureichend auf den Alltag eines Berufsmusikers vorbereitet, so der Leitsatz.

Nachdem der Deutsche Bühnenverein im April diesen Jahres bekanntgab, dass es an deutschen Musikhochschulen große Defizite bei den Lehrinhalten gäbe und künftige Musiker nur ungenügend auf eine künftige musikalische Karriere vorbereitet würden, kam es nun zu einer Einigung. Im Juni vereinbarten der Deutsche Bühnenverein und die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen eine engere Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Musikern. Vor dem Hintergrund veränderter Herausforderungen soll ein neuer Leitfaden erarbeitet werden, der eine praxisorientierte Ausbildung von Orchestermusikern sicherstellen soll. So müssten die Lehrangebote zur Musikvermittlung und das Angebot von Orchester-Praktika weiter ausgebaut werden. Zu überprüfen ist gegebenenfalls auch die in Deutschland übliche Praxis des Probespiels.

Vor zwei Monaten hatte man darauf aufmerksam gemacht, dass sich junge Musiker, nach Ihrer Ausbildung, sehr schwer täten, sich in ein Team, sprich in ein Orchester einzufügen. Offenbar erziehe man an deutschen Hochschulen individuelle Künstlerpersönlichkeiten, die eine Solokarriere vor Augen hätten und nicht wüssten, was es heiße, Teil eines musikalischen Teams zu sein.

Nach weiteren Gesprächen im Herbst soll der Leitfaden spätesten im Frühjahr 2012 verabschiedet werden.